- Illich
- Illich['ɪlɪtʃ], Ivan D., amerikanischer katholischer Theologe, Gesellschafts- und Kulturkritiker österreichischer Herkunft, * Wien 4. 9. 1926; war seit 1951 Priester in einem Elendsviertel Manhattans (New York; 1969 laisiert) und von 1961 bis zu dessen Schließung 1976 einer der Direktoren des Lateinamerika-Instituts CIDOC (»Centro Intercultural de Documentación«) in Cuernavaca (Mexiko). Seit 1960 auch als akademischer Lehrer tätig, seit 1986 Professor an der Pennsylvania State University. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeiten bilden die Kritik an »kulturzerstörerischen« Entwicklungsprogrammen, an der ökonomisch-politischen Ausbeutung Lateinamerikas, dem Konzept des unbegrenzten Wachstums sozialer Institutionen sowie den Organisationsprinzipien der Medizin und des Bildungswesens in der modernen Gesellschaft und den kulturellen Auswirkungen der neuen Informationstechnologien.Werke: Deschooling society (1971; deutsch Entschulung der Gesellschaft); Medical nemesis (1974; deutsch Die Nemesis der Medizin); Gender (1982; deutsch Genus); H-two-O and the waters of forgetfulness (1985; deutsch H-zwei-O und die Wasser des Vergessens); A B C. The alphabetization of the popular mind (1988, mit B. Sanders; deutsch Das Denken lernt schreiben. Lesekultur und Identität).
Universal-Lexikon. 2012.